• Hinterm Haus Marzahn

    1986 Erste Schritte auf dem Eis:
    Auf einer zugefrorenen Pfütze hinter unserem Haus in Berlin-Marzahn machte ich meine ersten Eislaufversuche. Die Schlittschuhe hatte ich zu Weihnachten bekommen und von Beginn an war ich begeistert.

  • Trainingslager Plessow

    1987 Training im Sportclub:
    Durch eine Zeitungsannonce wurden meine Eltern auf einen Eislaufclub aufmerksam. Gesucht wurden zwar Eiskunstläufer, aber auch Eisschnellläufer wurden gerne genommen. So kam ich zum meinem ersten Verein Dynamo Süd-Ost.
    Das Bild zeigt mich im Trainingslager.

  • 1988 Olympische Spiele in Calgary:
    Mein Vorbild Christa Luding-Rothenburger wird Olympiasiegerin mit Weltrekord über 1000m.

  • 1989 Meine erste Wettkampfreise:
    Auf der längeren Strecke stürzte ich, doch auf der Sprintstrecke wurde ich Dritte.

  • 1992 Aufnahme auf die Sportschule in Hohenschönhausen:
    Das bedeutete: 7.30 Uhr Training, 10 - 16.15 Uhr Schule, 17.00 Uhr Training. Als Kind erschien mir die KJS ein fernes Ziel. Unendlich weit weg waren Olympateilnahmen oder gar Weltrekorde.

  • 1996 Mein erster Meistertitel bei den Junioren:
    Jahrelang zählte ich nicht zu den Besten, flog sogar aus dem Kader. Erst die Konzentration auf die 500m brachte den Durchbruch. Bald startete ich auch bei den Seniorinnen und konnte einige der Älteren ärgern. Auf dem Bild: Erfurt als Freibahn.

  • 1999 Meine erste Weltcupteilnahme:
    In Collalbo gab ich meinen internationalen Einstieg bei den Großen. Auf Anhieb schaffte ich den Sprung in die A-Gruppe.

  • Salt Lake

    2002 Olympische Spiele und erster Podiumsplatz:
    In Salt Lake City erlebte ich meine ersten Olympischen Spiele. Beim Weltcup in China wurde ich zweite über 500m.

  • 2006 Olympische Spiele in Turin:
    Der sechste Platz machte Appetit auf mehr.

  • 2007 Weltrekord und Weltmeisterin:
    Der lange Weg zur Weltspitze war beendet. Nicht nur dass ich in einem spannenden Duell Weltmeisterin wurde, auch lief ich Weltrekord: 37.04s

  • Sprint WM

    2008 Sprintweltmeisterin:
    Die Sensation war perfekt: Für meine Performance über die 1000m sonst oft belächelt, wurde ich nicht nur Dank meiner 500m, sondern auch mit zwei sehr guten 1000m-Läufen im Eisschnelllauf-Mekka Heerenveen Weltmeisterin im Sprintvierkampf.

  • Medaille Vancouver

    2010 Olympiamedaille:
    In Vancouver gewann ich Silber über die 500m. Auch wenn es nicht Gold wurde, ging trotzdem ein Kindheitstraum in Erfüllung. Die Spiele in Vancouver waren ein herausragendes Erlebnis und der vorläufige Höhepunkt meiner Karriere.

  • 2011 4. Weltmeistertitel über 500m in Folge. Bei der Heim-WM in der neuen Halle in Inzell waren endlich mal Familie und Freunde dabei, als die Nationalhymne gespielt wurde. Der Titel war mein großes Ziel 2011. (Foto: DESGphoto)

  • Bilanz: Seit der Saison 1999/2000 nahm ich ununterbrochen an allen Weltcuprennen über 500m und 100m teil. Dabei konnte ich 61 Einzelsiege erlaufen und 10x einen Gesamtweltcup gewinnen. Zusätzlich wurde ich 5x Weltmeisterin (4x 500m, 1x Sprint) und lief 3 Weltrekorde über 500m.
    Ich bin viermalige Olympiateilnehmerin und Gewinnerin einer Olympischen Silbermedaille.
    Bei meinem letzen Wettkampf am 16. März 2014 konnte ich mein 104. Weltcuppodium feiern und zudem einen Rekord von insgesamt 13192 Weltcuppunkten aufstellen.

  • Karriereende: Die Olympischen Spiele in Sotschi 2014 waren meine vierten Olympischen Spiele. Bei meinem letzen Wettkampf am 16. März 2014 konnte ich mein 104. Weltcuppodium feiern und zudem einen Rekord von insgesamt 13192 Weltcuppunkten aufstellen.

  • 2015 Nach einem Jahr Auszeit zurück auf der Eisbahn. Seit 2015 bin ich im Verband als Trainerin tätig. Zunächst im Nachwuchsbereich, daran anschließend in Verantwortung für Aus- und Fortbildung und Wissenschaft.

  • Olympic Oval 5 Bilder Eröffnungsfeier Vor dem Thüringenhaus Olympisches Dorf

    Olympia-Qualifikation 2002

    12. Dezember 2011

    Da im Dezember außer Training nicht viel passiert, will ich an dieser Stelle einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit machen.

    Vor genau 10 Jahren ging es für mich darum, die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Salt Lake City zu schaffen. Das Ziel war realistisch: Im Vorjahr war ich mehrmals unter den Top 15 im Weltcup und 13. bei der Einzelstrecken-WM. Die Qualifikationskriterien für Olympia waren damals wie heute 2x Top 16 oder einmal Top 8.
    Die ersten Weltcups fanden Dezember 2001 in Salt Lake und Calgary statt und es gab somit vor Weihnachten vier Möglichkeiten, sich zu qualifizieren. Doch für mich lief es überhaupt nicht gut: Am ersten Tag wurde ich Dreiundzwanzigste und am zweiten Tag nur Achzehnte. Mit diesen Ergebnissen stieg ich sogar in die B-Gruppe ab, in der es nicht möglich war, sich für Olympia zu qualifizieren.
    Die Woche darauf in Calgary musste ich den direkten Aufstieg in die A-Gruppe schaffen, um die Chance auf eine Teilqualifikation zu wahren. Mit 38.63s war ich zumindest schneller als in der Vorwoche, aber immer noch 4 Hundertstel zu langsam um aufzusteigen. Am zweiten Tag kam es noch schlimmer: Ein Sturz in der zweiten Kurve zerschlug jegliche Hoffnung, sich in eine gute Ausgangsposition für den nächsten Weltcup zu schaffen. Zusätzlich habe ich mir bei dem Sturz noch mein Knie ins Gesicht gehauen, sodass ich tief enttäuscht, mit blauem Auge und ohne eine Erfüllung der Kriterien nach Hause flog.

    Die nächste und eigentlich letzte Chance bot sich im Januar 2002 in Heerenveen. Mittlerweile wurden die Kriterien dahingehend geändert, dass die Zeiten aus der B-Gruppe in das Gesamtklassement eingeordnet wurden, allerdings musste man dann 15. werden.
    Es hätte kaum knapper sein können: Vormittags konnte ich in sehr guten 39.33s die B-Gruppe gewinnen und ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie ich nachmittags vor dem Fernseher die A-Gruppe verfolgt habe und hin und her gerechnet habe, ob meine Zeit reichen würde. Und es hat, wenn auch knapp, gereicht: Der erste Teil der Olympiaqualifikation war geschafft. Am nächsten Tag durfte ich in der A-Gruppe starten. Noch einmal lief ich eine gute Zeit, 39.37s, und erreichte damit genau (3 Hundertstel vor der 16.) den erforderlichen 15. Platz. Endlich konnte ich meine Eltern anrufen und ihnen von diesem großen Erfolg erzählen.

    Dann ging es Schlag auf Schlag: Als Olympiateilnehmer durfte ich zur Sprint-WM nach Hamar fliegen, wo ich die Leistungen bestätigen konnte. Auf dem Rückweg über München ging es zur Olympiaeinkleidung und gleich darauf flogen wir wieder nach Calgary, um uns auf die Olympischen Spiele vorzubereiten.

    Olympia selber konnte ich sehr genießen, es war eine großartige neue Erfahrung. In einem tollen Team hatte ich viel Spaß, schöne Erlebnisse und mit zwei Bestzeiten und dem 15. Platz auch Erfolg.

    Fotos: Marion Wohlrab