Unter Anerkennung von Inhalten der DOSB Diplomtrainerausbildung ermöglicht die Universität Leipzig das Erreichen eines Bachelors Sportwissenschaften. In mehreren Präsenzphasen wurden sportwissenschaftliche Inhalte vermittelt und wissenschaftliches Arbeiten geübt.
Gemeinsam mit Studenten aus Kampfsport, Radsport, Ski Alpin, Hockey und Triathlon ging es an das gemeinsame Lernen und den sportfachlichen Austausch.
Die Abgabe und Benotung der Abschlussarbeit brachte endlich den Lohn für die gut investierte Zeit: Bachelor Sportwissenschaften!
Motiviert war ich von ganz alleine: befindet sich doch das Institut für Sportwissenschaften der Universität Leipzig in den "heiligen Hallen" der ehemaligen DHfK der DDR - großartige Architektur und geschichtsträchtig auf verschiedensten Ebenen.
Vielen Dank an das Team der Uni Leipzig!
Seit Beginn 2019 bin ich in neuer Funktion bei der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft tätig: Bundestrainerin Wissenschaft und Aus- und Fortbildung. Neben der Leitung der DESG Trainerschule bin ich auch verantwortlich für die Kooperation mit wissenschaftlichen Partnern und der Initiierung von Projekten.
Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit alten und neuen Partnern.
Nach drei Jahren ist es geschafft: den Abschluss Diplomtrainer des DOSB habe ich in der Tasche! Die kombinierte Ausbildung aus Präsenzwochen in Köln und sportartenspezifischer Inhalte ist die höchste Stufe im DOSB Lizenz- und Ausbildungssystem.
Zusammen mit Trainerinnen und Trainern aus den verschiedensten Sportarten habe ich studiert, diskutiert und gefeiert. Professoren und Praktiker aus ganz Deutschland haben uns in ihre Spezialgebiete eingeführt und auch die eigene Persönlichkeitsentwicklung kam nicht zu kurz.
Eine schöne Zeit geht zu Ende, gleichzeitig ist der Grundstein gelegt für meine weitere Trainerkarriere.
Im Frühjahr 2016 habe ich die Funktion einer Nachwuchstrainerin mit Scoutingfunktion übernommen. Seitdem bin ich zuständig für Talentsichtungsprogramme auf Bundesebene, Unterstützung der Vereine bei der Talentgewinnung, DESG Wettkampfprogramme, Rahmentrainingskonzeption und so weiter und so fort...eine herausfordernde und vielseitige Tätigkeit die mich in alle Ecken Deutschlands bringt und Kontakte auf Vereins-, Landes- und Bundesebene ermöglicht. Zusätzlich bin ich für die deutschlandweite Leistungsentwicklung der DC-Kader zuständig und organisiere Lehrgänge für diesen Altersbereich.
Von den Medien wurde es schon gemeldet, auch im privatem Umfeld war es kein Geheimnis: Ich werde eine Ausbildung absolvieren, um zukünftig dem Verband als Trainerin zur Verfügung zu stehen. Die Ausbildung wird an den verschiedenen Eisschnelllaufstützpunkten Deutschlands stattfinden und von Seiten der DESG koordiniert und gesteuert.
Für viele war diese Entscheidung überraschend, auch ich hätte vor einem Jahr noch nicht geglaubt, dass mich mein Weg auf diese Weise wieder zurück zum Eisschnelllaufen führen wird.
Mit abgeschlossenen Studiengängen in den Bereichen Germanistik und Soziologie und Wirtschaftsingenieurwesen war ich zwar für meine Karriere nach dem Sport breit aufgestellt, Sportwissenschaftler oder Trainer stand allerdings nicht auf dem Programm.
Die Gründe für meine Entscheidung sind vielfältig: Zum einen ist es die Liebe zum Sport und zum Eisschnelllaufen, zum anderen ist es die Aussicht, mit den Besten der Welt, in einem professionellen Umfeld, zusammenzuarbeiten und gemeinsam erfolgreich zu sein.
Ich habe meinen leistungssportlichen Erfolgen viel zu verdanken. Ich bin überzeugt, dass Sport, auch olympischer Sport, dazu beitragen kann, nicht nur Menschen, sondern auch Gemeinschaften und Gesellschaften zum positiven zu verändern. Dazu möchte ich auch weiterhin beitragen.
Für mich gilt es, in den nächsten Monaten und Jahren viel zu lernen und Erfahrungen zu sammeln, dabei aber nicht die Denk- und Herangehensweisen zu vergessen, die mich zu fünf Weltmeistertiteln, drei Weltrekorden, unzähligen Weltcuperfolgen und einer Olympiamedaille geführt haben.
Ich freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben und bin gespannt auf diesen neuen Lebensabschnitt.
Wie viele sicher mitbekommen haben, habe ich mir nach meinem Karriereende eine etwas längere Auszeit genommen. Ich habe meinen Mann, der dort beruflich tätig war, für ein Jahr nach Kanada begleitet. Ich selber habe die Zeit genutzt, um neue Sachen auszuprobieren, Menschen aus anderen Bereichen und Kulturen kennenzulernen und vor allem viel zu Reisen.
In diesen 14 Monaten haben wie unsere freie Zeit gut genutzt: Wir sind durch ganz Kanada gefahren und haben Städte in den USA besucht. Vor allem die abschließende Reise nach Alaska und wieder zurück nach Toronto war ein großes Abenteuer und eine der Sachen, die ich schon immer einmal machen wollte, aber nie die Gelegenheit hatte.
Zusätzlich habe ich die Erfahrung gemacht, wie es ist, fremd in einem Land zu sein und sich doch sehr schnell fast heimisch zu fühlen. Ein Faktor der dazu beitrug war der Sport: Ich habe Anschluss an ein Inlineskating-Team gefunden und dadurch Kontakt zu Eischnellläufern hergestellt, ich habe Eishockey gespielt und gelernt, Teil einer Mannschaft zu sein. Auch bin ich nach Lake Placid und Ottawa gefahren und wurde dort sofort als Mitglied der großen Eislauffamilie aufgenommen.
Im Winter habe ich Kindern und Jugendlichen das Eislaufen beigebracht und nebenbei noch mit Eishockeyspielern an deren Lauftechnik und Schnelligkeit gearbeitet.
Viel es mir anfangs noch schwer zu akzeptieren, dass ich jetzt kein aktiver Sportler mehr bin und bei Weltcups und Weltmeisterschaften zugucken muss, konnte ich es zunehmend genießen, mich nicht mehr täglich quälen zu müssen und bei Wettkämpfen unter Druck zu stehen.
Nun bin ich wieder in Deutschland zurück. Natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht, wie es für mich in Zukunft weitergehen soll. Momentan bin ich noch in Verhandlungen und Abstimmungen, werde aber recht bald bekannt geben, wo es mich hinführt.
Jenny Wolf
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