• Werbefreie Spiele...

    26. Januar 2014 | Direktlink

    Die von Pierre de Coubertin mit ins Leben gerufenen Olympischen Spiele der Neuzeit haben sich zu einem Ereignis entwickelt, bei dem es nicht nur um sportliche Erfolge und Emotionen, sondern auch um eine Menge Geld geht. Auf den ersten Blick, das heißt, auf Fotos, in Fernsehbildern und auf der Webseite werbefrei, arbeitet im Hintergrund eine gigantische Marketingmaschine. Exklusive internationale und nationale Sponsoren sichern sich die Rechte, mit der gut geschützten Marke „Olympia“ werben zu dürfen. Davon profitieren natürlich auch der DOSB und wir Sportler. Ohne Sponsoren wäre es nicht möglich, die Mannschaft gut eingekleidet und mit ausgeklügelter Logistik nach Sotschi zu schicken und vor Ort für eine besonderer Atmosphäre, z.B. im Deutschen Haus zu sorgen. Auch bei diversen Angeboten und Überraschungen im Olympischen Dorf und in der Olympiastadt ist das Sponsorenlogo nicht zu übersehen, wenn man möchte, kann man als Teilnehmer Stunden damit verbringen, die besten, mehr oder weniger nützlichen Geschenke einzusammeln.
    Doch die Sache hat einen Haken: Um die Exklusivität zu waren, ist es den Sportlern während der Spiele nicht erlaubt, für eigene langjährige Sponsoren und Unterstützer zu werben, sie zu erwähnen oder dezent darauf hinzuweisen. Eine Veröffentlichung eigener Eindrücke auf Homepage und Facebook ist ausdrücklich erwünscht, d.h. die Marke Olympia soll bekannt gemacht und emotional aufgeladen werden, aber bitte ohne die Einbindung eigener Sponsorenlogos. „Werbefreies Umfeld“ heißt hier das Zauberwort.
    So exklusiv, profiliert und werbewirksam wie die Marke Olympia ist aber auch der erhoffte olympische Erfolg. Und so profitiert nach Olympia hoffentlich wieder der Athlet - ein System, bei dem es gilt, die Balance zu wahren, damit der Sportler nicht Mittel zum (Werbe)zweck wird.

  • Teil der Mannschaft

    23. Januar 2014 | Direktlink

    Über diverse Medienkanäle wurde es verbreitet: Die Olympiamannschaft ist komplett. Manche konnten im letzten Moment auf den Zug aufspringen, andere wissen schon seit dem ersten Weltcup, dass Sie die Qualifikationskriterien erfüllt haben.
    Für mich war es gar kein Thema, die Qualifikation zu erreichen, die große Aufgabe wartet in Sotschi, die Nominierung war als reine Formsache geplant. Und doch macht es mich jetzt Stolz, Teil der Mannschaft zu sein.
    Gerade wenn man sieht, wie groß die Freude bei denjenigen ist, die kaum noch auf eine Teilnahme hoffen konnten und jetzt doch die Qualifikation geschafft haben, wird einem bewusst, wie groß der Mythos Olympia doch noch ist und welche Anziehungskraft die Spiele haben.
    Auf der anderen Seite ist die Trauer und Enttäuschung derjenigen groß, die das Ziel nicht erreicht haben. Da geht es nicht nur um verpasste Chancen und missglückte Wettkämpfe in dieser Saison, sondern um vier Jahre, die einem im ersten Moment verschenkt und nutzlos vorkommen. Ich musste diese Erfahrung selber nie machen, weiß aber, wie knapp die Entscheidung sein kann, dabei zu sein oder zuzugucken.

    Leider wird das Mannschaftsgefühl getrübt durch die Tatsache, dass die Spiele zwischen Küstenregion und Bergregion aufgeteilt sind und es somit wieder zwei olympische Dörfer geben wird. Biathleten, Ski-Alpin-Sportler oder Bobfahrer werde ich maximal zur Eröffnung- und Schlussfeier treffen, der tägliche Austausch mit anderen Sportlern beschränkt sich auf die Eisdisziplinen.
    Und doch ist die Vorfreude groß, mit erfolgter Nominierung bekommen wir heute auch einen Teil der Einkleidung ausgehändigt (die Reisebekleidung, nicht zu verwechseln mit Trainings-, Wettkampf-, Präsentations-, Interview-, Freizeit-, und, und, und - Bekleidung) - dann kann es von mir aus losgehen.

  • 2000 Seoul 3 Bilder 2003 Calgary 2004 Nagano

    Januar ohne Sprint-WM

    15. Januar 2014 | Direktlink

    Ein bisschen komisch ist es schon, wenn ein großer Wettkampf ansteht und ich gemütlich zu Hause sitze, statt in Japan mit den anderen Läufern vor Ort zu sein. Die Sprint-WM wird dieses Jahr ohne mich stattfinden - nachdem ich seit 14 Jahren immer am Start war, wird sich der ein oder andere schon die Augen reiben, wenn mein Name nicht auf der Teilnehmerliste steht.
    Meine Nichtteilnahme war langfristig geplant: Vor allem war die lange Reise nach Nagano ausschlaggebend, die in Kombination mit dem ungeliebten Sprintvierkampf einen schwer einzuschätzenden Einfluss auf die Formkurve haben kann. Der Fokus liegt auf den 500m in Sotschi, da muss die Vernunft siegen und auch mal ein Wettkampf weggelassen werden.

    Für die letzen Vorbereitungen geht es noch einmal ein paar Tage nach Inzell - mit Umweg über die Einkleidung in Erdingen - dann fliegt die ganze Mannschaft Ende Januar nach Russland.

  • 2013

    30. Dezember 2013 | Direktlink

    Das Jahr 2013 geht zu Ende, aber viel zu resümieren gibt es aus meiner Sicht nicht: Das große Ziel Sotschi 2014 steht noch an und alle Aktivitäten sind darauf ausgerichtet. Ich lebe sozusagen in meiner eigenen Zeitrechnung und werde erst im März 2014 ein Fazit ziehen können.
    Mit den Vorbereitungen auf Olympia bin ich sehr zufrieden. Es gab jede Menge Action und unvorhergesehene Aufregungen dank der Stürze, die ich aber gut überstanden habe. Auf der anderen Seite konnte ich meine 100m - Angangszeiten stabilisieren und auch Endzeiten laufen, die auf einem sehr hohen Niveau liegen.

    2014 wird mit weiteren Trainingswochen und -wettkämpfen in Berlin und Inzell beginnen, bevor die Nationalmannschaft Ende Januar nach Sotschi abreist.

    Das Jahr 2013 in Zahlen:

    Weltcuppunkte: 939
    absolvierte Trainingseinheiten (ca.): 500
    Stunden auf der Radrolle (ca.): 80
    Wettkampfstarts: 31
    Blogeinträge: 27
    Trainingslager in Wochen: 12
    Wettkampfreisen in Wochen: 10
    Internationale Podiumsplätze: 6
    Trainingfreie Tage (ohne Reisetage): 5
    Wettkampfstürze: 3
    Bestandene Abschlussprüfungen: 1

  • Zeitlos in Kasachstan

    2. Dezember 2013 | Direktlink

    Wieder zurück aus Astana bin ich froh, wieder zu Hause zu sein. Der noch im Frühjahr von Heerenveen nach Astana verlegte Weltcup war zwar super organisiert und für mich auch sehr erfolgreich, war aber andererseits auch sehr anstrengend. Schon alleine die Reise mit weiteren 5 Stunden Zeitverschiebung war eine Herausforderung, niemand unter den Sportlern klagte nicht über schlaflose Nächte und Müdigkeit. Dazu kam, dass bis auf einen Tag graues Herbstwetter herrschte, die Eishalle fensterlos ist und ich bald sowieso nicht mehr wusste, welche Tageszeit gerade ist. Da unsere Wettkampfstarts erst sehr spät waren, habe ich dann gar nicht erst versucht mich umzustellen. Ich habe sehr lange geschlafen, dann einfach das Mittagessen zum Frühstück gemacht und bin dann zu Wettkampf gefahren. Die Mahlzeiten gegeneinander auszutauschen war insofern kein Problem, da es immer das gleiche gab: Hackfleischklopse oder Geschnetzeltes, wahlweise mit Reis oder Nudeln. Da wir überall im Hotel verstreut gewohnt haben und jeder seinen eigenen Rhythmus hatte, habe ich manche Teammitglieder tagelang nicht gesehen.
    Erst heute Nacht um halb Drei war die ganze Mannschaft versammelt, es ging auf die Heimreise, die dafür aber perfekt verlief...
    Sportlich war der Ausflug nach Kasachstan natürlich ein voller Erfolg, nicht nur meine zwei Podiumsplätze, sondern auch Claudias zweiter Platz, Stephanies, Nicos und Alexejs Olympiaqualifikation, Gabis Teilquali und Patricks Podiumsplatz haben für Freude gesorgt. So kann es weiter gehen, nächste Woche in Berlin.

  • 11 Bilder

    Astana

    27. November 2013 | Direktlink

    Nach einem kurzem Stop in Berlin ging es für mich gleich weiter Richtung Osten: Astana steht auf dem Programm und somit auch wieder eine langer Flug und 5 Stunden Zeitverschiebung. Dieses Jahr ist es angenehm mild in der kasachischen Hauptstadt, im Gegensatz zu den -20 Grad, die vor zwei Jahren herrschten, haben wir jetzt Temperaturen um den Gefrierpunkt und Sonnenschein.
    Die Eishalle ist auch bei meinem zweiten Besuch immer noch beeindruckend. Nicht nur alleine die Größe, die Sportanlagen, Bistros oder Umkleidemöglichkeiten sind bemerkenswert, sondern auch die liebevolle Gestaltung mit freundlichen Farben und Bildern von Eisläufern.
    Unser kleiner Stadtbummel hinterlässt wiederum zwiespältige Gefühle. Einerseits sind die neuen Gebäude beeindruckend und architektonisch "interessant", auf der anderen Seite wirken die Bauten und Anlagen schon schnell verfallen oder gar nicht erst komplett fertig gestellt. Von Stolz auf die neuen Gebäude oder deren intensiver Nutzung ist nichts zu bemerken.

    Der Wettkampf beginnt bei uns recht spät, d.h. zu bester (Nach)mittagssendezeit in Europa.
    Freitag 18.00 Uhr (13.00 MEZ), Samstag 17.30 Uhr (12.30 MEZ) und Sonntag 15.00 Uhr (10 MEZ).
    Auslosungen/Ergebnisse
    Livestream